Erscheinungsbild für Grünheide

Ein neues Erscheinungsbild für meinen Heimatort, Grünheide (Mark). So lautete die Herausforderung, der ich mich in meinem Praxissemester annahm. Nachdem ich mein selbstinitiiertes Vorhaben dem Bürgermeister vorschlug, konnte es mit einem ganzheitlichen Markenprozess losgehen.

Für mich galt es zu beweisen, dass Grünheide viel mehr ist als nur die „Tesla-Gemeinde“. Was macht also den wahren Charakter von Grünheide aus? In einem Markenworkshop mit einigen Mitarbeitern des Rathauses stellte sich heraus, dass Grünheide besonders eins ist: authentisch – das zeigt sich in den Werten familiär, verwurzelt, verbindend, stark oder gesund.

Als ich nach einer visuellen Entsprechung für diese Persönlichkeit suchte, war der Elefant bereits im Raum: die Schildkröte. Seit 1934 Wappentier von Grünheide, hat sich die Schildkröte fest im Ort verankert. Die entstandene Bildmarke greift die Anatomie des Tieres durch die geometrischen Formen auf, wobei der Panzer in der Form eines Sechsecks die 6 Ortsteile der Gemeinde widerspiegelt.

Ergänzt wird die Schildkröte durch ein tiefes Waldgrün kombiniert mit frischen Flieder-, Hellgrün- oder Orangetönen. Mit der ABC Prophet wird eine Headline-Schrift verwendet, die sich an die Geometrie der Schildkröte anschmiegt und für sich alleine ein Hingucker ist.

In Anwendung ergibt sich aus der Schildkröte als Gestaltungsidee ein flexibler Baukasten, der digital wie analog authentisch Grünheide ist.

Between Animals

Tiere sprechen nicht – und vielleicht denken wir deshalb nie darüber nach, wie eine Kakerlake ihren Alltag erlebt oder wie es sich für einen Wurm anfühlt, von einem Haken durchbohrt zu werden.

Between Animals überwindet die Grenzen der Sprache und visualisiert mithilfe von Comic-Zeichnungen Perspektiven jenseits von Worten. Jede Doppelseite zeigt jeweils eine Tierart, die mit einer in der Seitenfolge vorangehenden oder nachfolgenden Lebensraum oder Gewohnheiten teilt. Menschengemachtes ist allgegenwärtig, Menschen stehen aber nicht im Zentrum. Jedes Umblättern ergibt einen Perspektivwechsel: ein Einblick in eine mehr-als-menschliche Welt.

Durch die bewusste Reduktion auf Schwarz-Weiß und den Verzicht auf Sprache entsteht eine nüchterne, zugleich eindringliche Bildsprache. Sie verweigert Romantisierung und anthropomorphe Deutung und fordert dazu auf, Tiere als eigenständige Wesen wahrzunehmen. Das Buch verbindet künstlerische Illustration mit politischem Anspruch: Es sensibilisiert für interspezifische Beziehungen und verweist auf die enge Verflechtung menschlicher und nicht-menschlicher Lebenswelten in Zeiten ökologischer Krisen.

Kartenspiel Sozialzufall

Der Name des Kartenspiels „Sozialzufall“ steht dafür, dass die Platzierung auf der sozialen Aufstiegsleiter erst einmal Zufall ist. Ob arm oder reich geboren, mit welchem Geschlecht, sexueller Orientierung und kulturellem Hintergrund, entzieht sich dem persönlichen Einfluss. Es ist eine Lotterie… bei der nicht alle das große Los ziehen können. Die 35 Spielkarten thematisieren Ereignisse im Leben privilegierter und nicht privilegierter Menschen. Ob großes Erbe oder Studienkredit, Beförderung oder unbezahlte Sorgearbeit – wer im Licht und wer im Schatten steht, entscheidet oft der Zufall. Daher ist Sozialzufall ein Glücksspiel, das in erster Linie ins Gespräch, aber auch Spaß und Unterhaltung bringt. Auch wenn am Ende klassisch Punkte gezählt werden, gewinnen alle: neue Einsichten und wertvoll verbrachte Zeit. Spielen bringt uns zusammen. Manche Themen sind hoch emotional und polarisieren. Im Spiel begegnen wir ihnen eher mit einem Augenzwinkern. Das Spiel ist ab 16 Jahren spielbar, dauert etwa zehn bis 35 Minuten und kostet 14,90 €. Erhältlich ist es in ausgewählten Potsdamer Buchläden und online unter https://sozialzufall.de/.

Buch “Die Macher der Tuche”

Die Geschichte vom Aufblühen & Verschwinden des alten Handwerks aus Forst in der Lausitz verwoben mit dem Schicksal einer Tuchmacherfamilie der Stadt UND * Die Entdeckung einer Langsamen Mode gegen Fast Fashion

Alles begann mit Fäden, gewonnen aus Flachsfasern oder Schafwolle, verwoben durch Kette & Schuß zum ersten Tuch der Welt.

​Das Weben zählt zu den ältesten Handwerkskünsten der Menschheitsgeschichte. Ohne ein Gewebe gäbe es keine Kleidung, die uns schützt & Ausdruck des eigenen Selbstbildes sowie des gesellschaftlichen Status’ ist. Über diese uralte Tradition der Tuchmacherei erzähle ich am Beispiel der Geschehnisse meiner Heimatstadt Forst (Lausitz), einst eine berühmte Tuchmacherhochburg. Dabei verwebe ich sie mit dem rund 250 Jahre langen Schicksal meiner Tuchmacherfamilie, für die vor allem das 20. Jahrhundert eine Zeit stetiger Verluste & Neuanfänge darstellte – bis hin zu den Schwierigkeiten als Privatunternehmer während der Ära DDR mit der 1972 erfolgten Verstaatlichung & des politischen Umbruchs ab 1989. Zurück blieben die backsteinroten Fabrikruinen mit ihren herrschaftlichen Villen, die von einer glorreichen Vergangenheit zeugen. Die geschichtliche Einbettung in die gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen & soziologischen Hintergründe Deutschlands vervollständigen mein Werk zu einem Jahrhunderte langen Panorama der tuchmacherischen Entwicklung von Forst.

Ein Ausflug in die Welt der Tuchmacherei als Hommage an ein unverzichtbares Handwerk & als Plädoyer für Nachhaltigkeit, Langlebigkeit & Zeitlosigkeit unserer kostbaren Zweiten Haut, der Kleidung.

Haptik Magazin

Haptik ist ein unabhängig produziertes Magazin für zeitgenössische Fotografie aus Berlin und Brandenburg.

In einer zunehmend digitalen Bildkultur setzen wir auf das Physische: Fotografie wird bei uns sichtbar, greifbar und erlebbar. Jede Ausgabe widmet sich jeweils einem Thema und entsteht kollaborativ – vom Open Call über das offene Redaktionstreffen bis zur finalen Gestaltung. Eingereicht werden dürfen Einzelbilder, Serien und Textbeiträge von Menschen aus Berlin und Brandenburg. Außerdem gibt es seit der dritten Ausgabe einen Gastbeitrag aus einem anderen Bundesland. Die eingereichten Arbeiten werden gemeinsam diskutiert, kuratiert und publiziert. Neben der Produktion des Magazins veranstalten wir Release-Events mit Artist-Talks und Workshops, die Austausch, Sichtbarkeit und Vernetzung fördern. Haptik ist Plattform, Prozess und Publikation zugleich – gemacht von und für (junge) Fotograf*innen und Autor*innen.

Ausgabe 02: FÜHLEN, Dezember 2023
Ausgabe 03: CHAOS, Oktober 2024
Ausgabe 02: DAZWISCHEN, Oktober 2025

Das Team besteht aktuell aus sieben Designer*innen und Fotograf*innen:
Georg Ander, Tilla Borner, Monique Petermann, Birte Rauch, Vivienne Richmond, Frida Schulz, Marina Ortega Velaz

Gegründet würde das Magazin 2022 von Birte Rauch, Vivienne Richmond und Hermann Schulz.

HALBE STADTansichten

Key-Visual und Ausstellungsdesign für HALBE STADTansichten.

Wie eine Krone prägen die Häuser oberhalb der Straße Halbe Stadt das Bild von Frankfurt (Oder): das Wohngebiet HALBE STADT. In den 1970er-Jahren wurde hier ein neuer Wohnkomplex in Plattenbauweise gebaut. Damals war er ein wichtiges und besonderes Bauprojekt der Stadt.

Für die Ausstellungen im Rahmen von Baukultur leben – Kulturland Brandenburg 2023 kreierten wir das Key-Visual und Ausstellungsdesign.

LEISTUNGEN
/ Beratung & Konzeption
/ Key-Visual & Guide
/ Plakatgestaltung
/ Veranstaltungsfaltblatt
/ Austellungsdesign

VINATGE FASHION SHOW

Key-Visual, Website und Social-Media Accounting für Deutschlands erste Vintage-Fashion-Show ! Am 17. Februar im KUKURYKU in Frankfurt (Oder).

Um das Event zu boosten, hat sich unser @formwerk.eisenhuettenstadt Instagram-Account für 11 Tage in das social-media-home @vintagefashionshow.official verwandelt.

Wir sprachen beim Gründer-Talk mit Hicham Elibiary von SARA Vintageandfashion und Enis Savmaz von Stadtkapital unter anderem über #fastfashion, #nachhaltigkeit und #gründen an der Innovationsachse Spree-Oder #InSpO.

Gesichter der Doppelstadt dropten ihre kuratierten Vintage-Styles der 80er, 90er und 00er Jahre aus dem Depot von SARA Vintageandfashion aus Eisenhüttenstadt zu den Vinyl-Sounds von von BRX.

Nach der Show konnten bei Vinyl-Music die kuratierten Styles der Show und alles, was Hicham Elibiary aus seinem Depot zum Pop-Up-Sale noch mitgebracht hat shoppen – Food & Drinks machten das Get-together perfekt.

Corporate Design Relaunch

Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA) fördert und verteilt Trinkwasser, sammelt und reinigt Abwässer und bewirtschaftet Regenwasser in der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) und den umliegenden Gemeinden.

Bekanntheitsgrad und Wiedererkennungswert waren zu Beginn unserer Arbeiten sehr niedrig. Tatsächlich kam es vor, dass die FWA und ihre Mitarbeiter_innen mit den Stadtwerken Frankfurt (Oder) verwechselt und angesprochen wurden.

Mit dem Claim »Alles im Fluss« und dem medienübergreifenden, identitätsstiftenden Gestaltungselement »Flussband« kreierten wir einen erfrischenden Markenauftritt für die FWA, den wir in einem umfassenden Corporate Design Guide manifestierten. Auf dieser Grundlage sorgen wir seitdem für eine konsistente Umsetzung der Marke.

Say no Mo(h)r

Meine Abschlussarbeit »Say no Mo(h)r« (FH;Potsdam) beschäftigt sich mit dem Phänomen rassistisch-diskriminierender Darstellungen in Werbe- und Erscheinungsbildern. Am Beispiel der deutschen Traditionsmarke Sarotti habe ich mich mit dem Entstehungs- und Verbreitungskontext exotischer Werbenarrative auseinandergesetzt und dabei das Erscheinungsbild der bekannten Schokoladenmarke und deren Produktverpackungen überarbeitet.

Die Arbeit:
Sarotti ist eine der ältesten Schokoladenmarken Deutschlands. Eng mit ihrem Ruf und ihrem Erscheinungsbild verbunden ist der sogenannte „Sarotti-Mohr“, ihr Firmensignet aus den 1920ern, welcher die Marke in abgewandelter Form bis heute repräsentiert. Durch den aktuellen gesellschaftlichen Wandel und die gesteigerte Sensibilität gegenüber diskriminierenden Abbildungen im Alltag, gerät Sarottis’ Erscheinungsbild jedoch zunehmend in Kritik. Begleitet wird diese Auseinandersetzung von der Fragestellung, inwiefern eine Marke in Zukunft Verantwortung für einen bedachten Umgang mit derartigen Werbebildern tragen sollte.

Dieser Themenkomplex wird in meiner Arbeit diskutiert und in einem Booklet zusammengetragen. Das Resümee dieses Diskurses schuf die Grundlage für die Auseinandersetzung mit der visuellen Markenrepräsentation Sarottis‘. Anhand dessen wurde ein neues Design für die Verpackungen der drei wichtigsten Produktlinien der Marke erarbeitet, welches die Markenwerte in zeitgemäßer Form kommuniziert und die Produktlinien dabei unter einem einheitlichen Erscheinungsbild vereint. Der Entwurf der neuen Verpackungen wurde prototypisch umgesetzt.

Mono is the new Black

Mono is the new Black ist ein Handbuch über Monospace-Schriften, worin für jeden etwas steckt: Für Schriftentwerfer*innen und Typograf*innen ist das Buch schlichtweg DAS ‚Fachbuch’. Neugierige Designer*innen, Neueinsteiger*innen und Studierende finden im Buch den passenden Überblick sowie starke Inspiration für zukünftige Designaufgaben. Digital Natives und Developer können anhand technischer Fakten die perfekte Coding-Schriftmauswählen. Das Buch gibt 170 Schriften direkt zur Hand und ist zudem eine wunderbare Enzyklopädie für Nostalgie-Begeisterte und Kultur-Interessierte.

Das Buch setzt sich breitenverständlich mit dem Thema Monospace auseinander, hakt nach und bezieht Experten-Positionen ein – in einem bisher nie dagewesenen detaillierten Umfang.
Schreibmaschinenschriften kommen aus einer analogen Zeit, die Schriften am Computer haben völlig andere Parameter zu erfüllen – das Buch hat darauf Antworten und erklärt Unterschiede und Vorteile digitaler Coding-Schriften. Die Analyse und Erklärung schriftgestalterischer Eigenheiten geben Einblick in spezifisches Know-How: Wie wichtig ist der Aufbau von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen einer digitalen Schrift und welch elementare Bedeutung er für deren Funktion und Zusammenspiel innehat.

Vor allem die junge Gestalter-Generation experimentiert damit – mit großem Potenzial für das Grafikdesign und die Zukunft. Die Verlagsveröffentlichung zeigt die Positionierung des Buches als wichtigen kulturellen Beitrag und stärkt das Projekt in seiner Marktreife und Expertise als fundiertes Schriftwissen und mediale Aufbereitung.