TheaterWalde (Branding)

Mit TheaterWalde entsteht in Eberswalde ein kultureller Ort, der bisher gefehlt hat. Ein Raum, in dem sich Menschen begegnen, Kunst sichtbar wird und Gemeinschaft wachsen kann.

Das Erscheinungsbild übersetzt die Haltung des Hauses in eine eigenständige visuelle Sprache – mit dem Kreis als alles verbindendes Element. Er findet sich im Logo wieder, in dem die Buchstaben für Menschen stehen, die um ein Lagerfeuer sitzen und sich Geschichten erzählen. Ebenso ist der Kreis die Basis für ein flexibles Formensystem, innerhalb dessen die Einzelteile des Kreises kooperativ zusammenarbeiten und immer wieder neue Formen erschaffen.

Die Bildwelt basiert auf gerasterten Collagen, in denen unterschiedlichste Elemente zusammenkommen und passend zum Claim „Kultur verbinden.“ neue Welten erschaffen. Die pragmatische Zweifarbigkeit aus Neongrün und Violett macht den pulsierenden Charakter des Ortes unmittelbar spürbar. Zusammen mit einem großzügigen Weißraum entsteht ein Gesamtbild, das offen und einladend wirkt. Die Monospace-Schrift Mono45 Headline transportiert den Anspruch des Ortes an Gleichberechtigung und Zugänglichkeit.

In der Kombination aller Basiselemente entstehen Überlagerungen, die sinnbildlich für Austausch, Toleranz und Kompatibilität stehen. TheaterWalde wird so zu einem sichtbaren Symbol für die neue kulturelle Energie von Eberswalde.

(Entstanden ist das Projekt in freier Kooperation zwischen Erik Burdach und Max Voigt als Auftragnehmer und der TheaterWalde gGmbH als Auftraggeber.)

zum Schluss

Zum Schluss – Die Urne als singuläres Objekt

Der gegenwärtige Umgang mit Tod, Trauer und Bestattung ist geprägt von der gesellschaftlichen Transfor‐ mation, die sich in der Bestattungskultur durch Pluralismus und Individualität ausdrückt und zugleich im Wandel ist. Die Antwort in einer hoch industrialisierten und digitalen Gesellschaft ist, die Urne als singuläres Objekt zu sehen, um dem Bedürfnis nach Individualität in dem Prozess gerecht zu werden. Die Urne ist die letzte Gestalt, in der Eigenschaften, Leidenschaften und das Leben des Verstorbenen projiziert wer‐ den. Die Arbeit verfolgt das Ziel einer zeitgemäßen Interpretation des archetypischen Gefäßes. Seit je her ist die Verarbeitung des Rohstoffs Ton und dessen Brennen im freien Feuer ein stetiger Begleiter der Menschheit, unserer Geschichte und Entwicklung. Durch die manuelle Herstellung und das archaische Brennverfahren des Rauchbrand entstehen nicht reproduzierbare Unikate. Die Spuren des Feuer und Rauches hinterlassen unvorhersehbare und zufällige Oberflächengestaltung.

RS ZERO von Stadler

Der STADLER RS ZERO ist ein innovatives Fahrzeugkonzept für ein- und zweiteilige Nahverkehrstriebzüge mit klimaneutralem Wasserstoff- oder Akkuantrieb. Speziell für nicht oder nur teilweise elektrifizierte Nebenstrecken entwickelt, verbindet der RS ZERO nachhaltige Technologie mit gestalterischer Freiheit. Die technische Architektur – mit Komponenten im Unterflurbereich und auf dem Dach – schafft maximale Flexibilität für die Innenraumgestaltung und ermöglicht einen durchgehenden Niederflurbereich mit Einstiegshöhen ab 550 mm für barrierefreies Einsteigen.
Das Wasserstoffkonzept nutzt einen modifizierten Verbrennungsmotor zur Stromerzeugung, der die elektrischen Fahrmotoren in den Drehgestellen speist. Die Kombination aus Wasserstoff- und Batterieantrieb garantiert hohe Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit – bestehende Werkstattinfrastruktur kann weiter genutzt werden. Leichtbauweise und Rekuperation sorgen für energieeffizienten Betrieb.
Der RS ZERO steht für eine neue Generation regionaler Mobilität: emissionsfrei, wirtschaftlich und gestalterisch wegweisend.

Dekorazzo – Sustainable Style

Dekorazzo – Die Kunst nachhaltiger Oberflächen®

Mit Dekorazzo® eröffnet Alutrim Europe eine neue Dimension im Design: Oberflächen, die nicht nur ästhetisch begeistern, sondern auch nachhaltig überzeugen. Inspiriert von der natürlichen Schönheit von Stein und Metall, verbindet Dekorazzo handwerkliche Haptik, visuelle Tiefe und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

Jede Oberfläche erzählt ihre eigene Geschichte: von sanften, warmen Strukturen bis zu ausdrucksstarken, metallischen Effekten. Dekorazzo® lässt Designideen lebendig werden – im Interior, Lifestyle und Mobilitätsbereich. Gleichzeitig ist es ein Verantwortungsbekenntnis: ressourcenschonend produziert, lösungsmittelfrei, vollständig recycelbar und DIN EN ISO 14001-zertifiziert.

Das Ergebnis ist eine Oberfläche, die nicht nur berührt, sondern überzeugt – durch Schönheit, Qualität und Nachhaltigkeit. Dekorazzo® inspiriert Designer, Innenarchitekten und Markenmacher, Grenzen zu überschreiten und Oberflächen neu zu denken.

Eine Musterbox fasst die Möglichkeiten in neun Versionen zusammen. Sie ist bezugnehmend auf die Tradition des Unternehmens aus DEKORAZZO® mit Aluflakes gefertigt, und beinhaltet die runden Muster eingefasst in einem Edelstahlrahmen.

Dekorazzo® – Design, das man sieht, fühlt und verantworten kann.

Lesbisches Leben in der DDR

„Der Sozialismus kennt keine Randgruppen“ ist eine Sammlung aus Archivmaterial und Artikeln, die sich mit lesbischem Leben in der DDR beschäftigen und entstand in Kooperation mit dem Archiv des Schwulen Museum in Berlin. Das Buch ist jedoch kein Geschichtsbuch, sondern soll vielmehr einen Eindruck über das Leben lesbischer Frauen in Ostdeutschland zwischen Nachkriegszeit und Wiedervereinigung vermitteln. Das Buch gliedert sich chronologisch in vier Abschnitte und schildert anhand von Texten über Einzelpersonen und Gruppen die Lebensumstände homosexueller Frauen in der DDR. Das Layout orientiert sich am Titel und greift die – formal nicht existierende – Randgruppe als grafisches Störelement auf. Die Punkte auf dem Cover markieren Orte in der DDR, in denen lesbische Gruppen aktiv waren. Auf der Rückseite sind diese Orte namentlich genannt. Auf der vorderen Umschlagsklappe steht ein einleitender Text, der die Intention des Buchs beschreibt. Auf der hinteren Klappe steht die Erklärung zum Cover. Im Inhalt sitzen die verschmierten Seitenzahlen markant über den formalen Fußnoten und erzeugen so eine Irritation im Lesefluss und einen Bruch mit gängigen Layout-Konventionen.

Das Projekt entstand im Wintersemester 2023/24 im Kurs „Archiv und Narration“ an der FH Potsdam und wurde von Prof. Susanne Stahl betreut.

Von unverputzten Fassaden und einem gebrochenen Schweigen

Von unverputzten Fassaden und einem gebrochenen Schweigen – eine fotografische und theoretische Auseinandersetzung mit der Nachkriegsgeneration in der DDR

Zwischen 1946 und 1964 wurden pro Jahr 1 bis 1,3 Millionen Menschen geboren, darunter meine Großmutter Ilona Weidemann. Aufgewachsen in Sachsen, zog sie in ihren 20er-Jahren in die geteilte Stadt Berlin, um sich ein eigenes Leben mit ihrer Familie aufzubauen. 50 Jahre später sitzen wir gemeinsam als Großmutter und Enkeltochter in ihrem Wohnzimmer im Osten Berlins und sind uns so nah wie noch nie. Als Autorin hinterlässt sie mir eine Kiste mit selbst geschriebenen Büchern. Uns bleibt nicht mehr viel gemeinsame Zeit.

In dem Fotobuch »Von unverputzten Fassaden und einem gebrochenen Schweigen« beleuchte ich die DDR-Nachkriegsgeneration anhand des Lebens meiner Großmutter. Durch die Verknüpfung von Reproduktionen aus dem Familien- und Stasi-Unterlagen-Archiv, Lyrik und Fotos von Ilona und meiner eigenen fotografischen Auseinandersetzung entsteht ein Bild, das Vergangenheit und Gegenwart vereint und gleichzeitig den Blickwinkel einer nächsten Generation hinzufügt. Die verschiedenen Zeitebenen, Bilder und Erzählstränge knüpfen Verbindungen zueinander und interagieren inhaltlich und visuell miteinander.

Orangenkistenplakate Buch

Fröhlich, farbig, fantastisch:
Die Welt auf der Orangenkiste,
Glanzlicht historischer Gebrauchskunst
Dirik von Oettingen

Die farbenfrohen Plakate, die einst die Stirnseite der hölzernen
Apfelsinenkisten aus Spanien zierten, um Handel und
Verbraucher zum Einkauf gerade dieser Orangen zu bewegen,
blieben damals wenig beachtet. Dabei hatten hervorragende
Künstler der Region Valencia über Jahrzehnte Tausende von
Orangenkistenplakaten
geschaffen, auf denen nicht allein Apfelsinen
in jeder denkbaren Rolle zu sehen waren.
Die Qualität dieser liebevoll und gekonnt mit Pinsel, Stift und
Feder geschaffenen Gebrauchsgraphik von damals sucht man
im Supermarkt von heute vergeblich. Auf den meist etwa
30 mal 40 cm großen Werken öffnen sich Bildwelten,
die Traditionen der Malerei, Populargraphik, Karikatur und des
modernen Designs miteinander verbinden.
Die Entdeckung dieser Bildkultur verdanken wir Sammlern
wie Dirik von Oettingen, der mit den hier gezeigten Beispielen
Einblick in seine großartige Sammlung gibt.

tea please

Essen und Trinken bilden einen wesentlichen Bestandteil einer jeden Kultur. Sie formen unsere soziale Identität. Als rudimentärer Teil von Ritualen prägen sie Traditionen. Was wäre ein Geburtstag ohne den Klang aneinander stoßender Gläser? Was wäre ein Besuch ohne die Frage „Kaffee oder Tee?“ Indem wir Essen servieren und ein warmes Getränk anbieten, drücken wir unsere Gastfreundschaft und Fürsorge aus – es ist ein Ausdruck des Willkommenseins, des Ankommens, ein Ausdruck von Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Gemeinsames Essen ist mehr als nur Essen. Wenn wir essen, kommen wir zusammen, wir kommunizieren, wir teilen – meistens begleitend: Keramik.
Die Teekanne verkörpert das Ritual des Zusammenkommens. Sie ist der Mittelpunkt des Geschehens und bleibt doch im Hintergrund. Bei einer guten Teekanne sind einige gestalterische Aspekte von Bedeutung. Wichtig ist die Tülle, die gut ausgießt und nicht tropft. Von Bedeutung ist der Henkel. Liegt er gut in der Hand? Ist das Gewicht der Kanne ausgeglichen, sodass sie sich gut anheben lässt? Und nicht zuletzt, wie kommen all diese Aspekte ästhetisch gesehen zusammen? Die Kanne „tea please“ vereint all das, fällt auf der einer Seite durch ihr Design auf und hält sich doch mit der angenehmen Nutzung im Hintergrund.

Coded Threads

In Zusammenarbeit mit der Weberei Shimogawa Orimono widmet sich dieses Projekt dem Material Kukuri Ito – einem robusten Baumwollgarn, das bei der Herstellung von Kurume Kasuri, einem traditionellen japanischen Ikat-Textil, eine zentrale Rolle spielt. Die Technik basiert auf einem Reservierungsfärbeverfahren, bei dem Garnabschnitte vor dem Färben abgebunden werden, um charakteristische verschwommene Muster zu erzeugen. Traditionell aus indigogefärbter Baumwolle gefertigt, wird Kurume Kasuri heute noch in etwa 20 Werkstätten in der Region Kurume hergestellt. Diese kombinieren alte Techniken mit modernen Verfahren wie mechanischen Webstühlen, chemischen Farbstoffen und automatisierten Abbindemaschinen. Kukuri Ito (括り糸) spielt hier eine zentrale Rolle: Der Faden wird abschnittsweise um das Garn gewickelt, wodurch bestimmte Bereiche beim Färben ausgespart bleiben. Nach dem Entfernen tritt das codierte Muster im Gewebe hervor. Das verwendete Kukuri-Garn nimmt die Färbung des Musters an und macht den Herstellungsprozess in abstrahierter Form sichtbar. Lokal wird bereits über eine mögliche Weiterverwendung dieses Materials nachgedacht.

Ausgehend von der Ästhetik und Logik des Herstellungsverfahrens untersuche ich das gestalterische Potenzial von Kukuri Ito auf Jacquard- und Schaftwebstühlen mit Fokus auf die Anwendung im Interior Design. Das Projekt rückt ein oft übersehenes Nebenprodukt ins Zentrum und interpretiert traditionelles Wissen zeitgenössisch neu. Ziel ist es, kulturelles Handwerk als Impulsgeber für Gestaltung und Austausch sichtbar zu machen.

FRAGMENTS

Am Anfang die Zerstörung: Gipsformen werden gebrochen – mit Gewalt und durch Zufall. Aus diesen Fragmenten entsteht durch experimentelle Ansätze im traditionellen keramischen Gießen eine Serie skulpturaler Gefäße, die die Ästhetik von Zerstörung und Erneuerung erforschen. Jedes Stück trägt Spuren des Prozesses und fängt das fragile Gleichgewicht zwischen Ende und Neuanfang ein – wie ein Phönix, der aus der Asche steigt.

Das Zusammenspiel unregelmäßiger Oberflächen, scharfer Kanten und markanter Ecken verleiht den Objekten ihre charakteristische rohe Schönheit. Formen und Texturen entstehen durch die gezielte Zerstörung der Gipsformen und vereinen dabei sowohl Gewalt als auch Zufall. Geleitet von einem stark taktilen und experimentellen Ansatz wird jede Oberfläche individuell gestaltet, sodass unverwechselbare skulpturale Unikate entstehen.

Die Gefäße basieren auf einem modularen System: Einzelne Formelemente lassen sich frei stapeln und kombinieren und formen so unzählige einzigartige Konstellationen – so zahlreich und vielfältig wie die Sterne am Himmel.

“FRAGMENTS” hebt die Dynamik des Unfertigen hervor, in der jeder Bruch Teil des Ergebnisses ist. Gestaltung erscheint hier als fortwährender Prozess, der im Machen, Berühren und Erleben wurzelt – ein Dialog zwischen Hand, Material und Transformation.

(Realisiert im Rahmen meiner Bachelorarbeit an der Fachhochschule Potsdam)