In dem Projekt beschäftigte ich mich mit der unregelmäßigen und zufälligen, aber sich immer wieder gegenseitig erweiternde Rhizome-form. Diese versuchte ich aus der Sicht einer Gestalterin zu analysieren. Anhand der grafischen Experimente interpretierte ich sie neu, indem ich sie in Typografie umgesetzt habe.
Durch das Projekt konnte ich Schrift abstrakt auszudrücken bzw. darzustellen und über die Grenzen zwischen Schrift und Grafik nachdenken. Eine Schrift hat das Ziel, dass sie bei der Ausführung funktioniert. Ich wollte wissen, ob meine Schrift immer noch eine Schrift sein kann, auch wenn sie ihre Funktion, nämlich die Lesbarkeit, verliert. Gleichzeitig wollte ich auch erforschen, wie man den abstrakten Ausdruck aus dem Buch „Tausende platour”, in der Typografie anwenden kann. Die Lesbarkeit meiner Schrift ist sehr schlecht. Bei einem kleinen Variablenwert ist es schwierig zu erkennen, dass es eine Schrift ist und das bedeutet, dass der Schimmelpilz kaum gewachsen ist. Mit zunehmender Zeitachse erweitert sich die Form von einem Punkt zu einer Linie und von einer Linie zu einer Fläche und nimmt langsam die Form einer Schrift an. Nähert sich die Zeitachse dem Maximalwert, dehnt sich die Form der Schrift in verschiedene Richtungen immer weiter aus, wodurch die Glyphen sich überlappen und einander stören. Die Schrift entwickelt sich, zu einer Form, deren Anfang und Ende schwierig zu erkennen ist. Je nachdem, wie der Parameter sich verändert, kann unser Blick endlos wandern und stoppen, was durch die schlechte Lesbarkeit der Schrift möglich ist.