Die diesjährige Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten aus Lehre und Praxis, hatte es nicht leicht. Knapp 100 Designerinnen und Designer haben Projekte in unterschiedlichen Designdisziplinen eingereicht, die einmal mehr die große Vielfalt Brandenburger Designs aufzeigen. Diese wurden nach ihrer gestalterischen Qualität, ökonomischen wie ökologischen Aspekten und ihrem Innovationsgehalt bewertet. In den Kategorien Industriedesign, Produktdesign, Kommunikationsdesign und Digital Services wurden in einem zweistufigen Verfahren von der Jury zunächst 23 Nominierungen ermittelt, aus denen dann zehn Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt wurden.
Die Laufende Linie
leuchtstoff* // Stefan Restemeier für Praxis Dr. Ahlers
„Die laufende Linie“ ist ein modulares Licht-Stecksystem aus Geraden und Bögen der Leuchtenmanufaktur leuchtstoff*. Doppelfalz-Steckverbindungen machen dabei die kreative Kombination von Geraden, 45°- und 90°-Bögen möglich, Richtungswechsel, Kurven- oder Wellenlinien sind spielend leicht zu erzeugen. Durch die präzisen Steckverbindungen und kaum sichtbaren Übergänge entsteht der optische Eindruck fließender Lichtlinien, die lineare Form begünstigt zudem die gezielte Lichtverteilung in Fluren, Foyers, Museen, Büros oder Arztpraxen. Der dreiseitige Lichtaustritt eignet sich zudem für den Einsatz am Arbeitsplatz. Die Leuchte lässt sich für jeden Raum konfektionieren, als gezielte Wegeführung sowie als Einzelleuchte in Privaträumen. Die laufende Linie basiert auf umweltbewusster LED-Technik und ist aus Acrylglas und Aluminium gefertigt. Eine Aufhängung mit dünnen Edelstahlseilen lässt eine unauffällige Abpendelung auf die gewünschte Höhe zu. Sollte es die Gestaltung erfordern, dass der Linie ein Ende gesetzt wird, bringt ein materialgleich gehaltenes Endstück die Leuchte unprätentiös zum Abschluss. mehr erfahren
breazyTrack
breazy-health GmbH
breazy-health hat die zertifizierte Medizin-App breazyTrack zur Therapiebegleitung und Alltagsunterstützung von Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale entwickelt.
Mit breazyTrack können Betroffene ohne viel Aufwand und Vorwissen ihr Asthma in nur 2 min. pro Tag managen. Damit fördert breazyTrack aktiv das Selbstmanagement und verbessert messbar die Lebensqualität.
Durch die individuelle Therapiebegleitung und Alltagsunterstützung, steigern wir die Adhärenz bei den Betroffenen, in Folge dessen Morbiditätskosten (Reduktion der Exzerbationen, Reduktion von Übermedikation, Steigerung der Gesundheitskompetenz) gesenkt werden können. Das System kann in der Sekundär- und Tertiärprävention eingesetzt werden, um Folgekosten zu minimieren (z.B. Reduktion von Arbeitsfehltagen). mehr erfahren
AraReader: Application for Interactive Reading and
Creative Note-Taking
mariagrebneva.design
Der AraReader kombiniert die Funktionen eines digitalen Lesegeräts mit denen einer Anwendung zur Erstellung von Notizen. Es ist eine einzigartige Software, die Menschen, die viele erzählende und Sachtexte auf digitalen Geräten lesen, dabei hilft, visuell ansprechende, kreative Notizen zu erstellen, ohne zusätzliche Stunden für die Kreativität während des Notizenmachens aufzuwenden. Dank eines tiefen Verständnisses der Bedürfnisse potenzieller Nutzer und einer Marktforschung über bestehende Anwendungen entstand die Idee, Text und Notizen miteinander zu verbinden, was den Nutzern die Navigation in ihren Notizen erleichtern kann. Die Schaffung von Verbindungen zwischen Textteilen und Notizen ist ein Erfolgsfaktor für eine einfache Erstellung von Notizen, eine schnelle Suche im Text, einen einfacheren Überarbeitungsprozess und intelligentes Auswendiglernen.
Entstanden ist ein kreatives Toolkit für die Anwendung. Es kann den Benutzern helfen, ihre Notizen kreativ und ästhetisch ansprechend zu gestalten, ohne Designer zu sein. Mit dem Notizen-Toolkit können die Nutzer sowohl lineare als auch nicht-lineare Notizen erstellen. Es zielt darauf ab, die Kreativität der Leser bei der Erstellung von Notizen zu steigern, ohne dass zusätzliche Zeit für die Entwicklung fortgeschrittener Grafiken benötigt wird. mehr erfahren
white spots – Auf der Suche nach Daten, die Diskriminierung aufzeigen können
Rufus Blauert, und-design.studio
„white spots – Auf der Suche nach Daten, die Diskriminierung aufzeigen können“, ist ein Konzept von Rufus Blauert von und-design., das er im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der FH Potsdam entwickelt hat. Im Zentrum des Konzepts steht der Wohnungsmarkt, der in den Ballungsräumen seit Jahren hart umkämpft ist. Doch nicht alle – selbst bei gleichen Lebensläufen – haben die gleiche Chance, überhaupt oder eine Wohnung dort zu bekommen, wo sie es sich wünschen. Menschen etwa mit einem arabischen Nachnamen werden bis zu 27 % weniger zu Wohnungsbesichtigungen eingeladen als Menschen mit einem deutschen Nachnamen. Rufus Blauerts Lösungsansatz ist eine digitale diskriminierungsfreie Wohnungsvergabe mit verpflichtender Anonymisierung und Losung von potenziellen Mieterinnen und Mietern, welche die wirtschaftlichen Kriterien der Wohnung erfüllen. Und auch die Vermieterinnen und Vermieter hätten durch finanzielle Nachweise der Mieterinnen und Mieter keine wirtschaftlichen Nachteile zu befürchten, Hausordnungen müssen weiterhin eingehalten werden und sämtliche Verfahren sowie Kommunikationswege mit Mieterinnen und Mietern bleiben weiterhin bestehen.. mehr erfahren
Fahrgast-TV für ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH
Goldener Westen GmbH für ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH
die Berliner Agentur Goldener Westen ein Rebranding des On-Air-Designs umgesetzt, das ein neues Screendesign für die Kurznachrichten, Intro-Clips für die neun Nachrichten-Rubriken sowie einen Werbeclip für die Services der ViP umfasst. Entstanden ist ein Design, das die Unternehmenswerte – fortschrittlicher Innovationswille und ein ausgeprägtes Umwelt- und Servicebewusstsein – widerspiegelt sowie die Stadt Potsdam repräsentiert. Eine klare, aufgeräumte Darstellung der Kurznachrichten macht die Informationen schnell erfassbar. Eine Palette aus kräftigen Farben codiert die neun Nachrichten-Rubriken. Im Werbeclip gehen die Farben in einen Animationsfilm über, für den zudem ein umfassender Katalog an Illustrationen der Verkehrsmittel und Potsdamer Wahrzeichen entwickelt wurde. Das Key Visual aus einem animierten Liniennetz in ebengleichen Farben vermittelt zwischen den verschiedenen Informationsebenen.
Buchprojekt: Schreibenlernen mit der Hand
Frank Ortmann mit Renate Tost für Verlag Dr. Dieter Winkler
von 1968, hat der Kommunikationsdesigner und Co-Autor Frank Ortmann das erste modern gestaltete Standardwerk zum Erlernen und Vermitteln einer Schreibschrift nach dem Vorbild der SAS geschaffen. In Fachkreisen besteht Einigkeit darüber, dass das Erlernen einer Handschrift in der Schule notwendig ist. Auch die Autoren sind überzeugt, dass durch das Erlernen der Schulausgangsschrift sprachliche, motorische, kognitive und nicht zuletzt ästhetische Prozesse aktiviert werden und sich dadurch gegenseitig positiv beeinflussen. Allein fehlt es mitunter an Grundwissen über Schreibschrift auf Seiten der Lehrenden. Lehrenden und Lernenden soll dieses Buch nun den Blick für Wesenszüge der Schreibschrift öffnen, die in dem gestalterischen Konzept der SAS enthalten sind, um die Ausbildung dieser Schrift effektiver zu gestalten. mehr erfahren
Wir machen Schlaatz 2030
HELLOGRAPH für Stadtkontor Behutsame Stadtentwicklungs GmbH
Das Potsdamer Designkollektiv HELLOGRAPH hat im Rahmen eines gewonnenen Agenturwettbewerbes für den Entwicklungsprozess des Stadtteils „Am Schlaatz“ – eine in den 1980ern in Plattenbauweise errichtete Großwohnsiedlung – eine Wort-Bild-Marke entwickelt, die den integrierten Entwicklungsanspruch transportiert: sozial verantwortlich, energetisch nachhaltig und städtebaulich verträglich. Herausforderung war es, den Entwicklungsprozess ganzheitlich abzubilden, inklusive der Erfassung des heutigen Zustands des Stadtteils, dessen Transformationsprozess sowie die langfristigen Entwicklungsziele. Mit der inhaltlich flexiblen und formal konsistenten Wort-Marke „Wir machen Schlaatz 2030“ ist es HELLOGRAPH gelungen, die komplexen Inhalte und Abhängigkeiten im Prozess der Stadtteilentwicklung zielführend und verständlich darzubieten. Kernpotenziale der Marke sind zudem die Fähigkeit, Träger individueller Botschaften und Geschichten sein zu können sowie aus der Perspektive des WIR heraus zu kommunizieren und trotzdem einen Raum für die Perspektiven der vielen Individuen des Stadtteils zu ermöglichen.
Aufgetaucht – Die Bamberger Mikwe
buchstabenschubser für Sparkasse Bamberg
Der Erklärfilm „Aufgetaucht – Die Bamberger Mikwe“ des Studios buchstabenschubser erzählt über das jüdische Viertel in Bamberg mit seinem spätmittelalterlichen Ritualbad der Mikwe, dessen Überreste bei der Sanierung eines barocken Hauses ergraben wurden. Mit viel Hingabe zum Detail erzählt der Film allgemein über das jüdische Leben in mittelalterlichen, christlich geprägten Städten. Der zweite Teil des Films erzählt von dem Bodendenkmal der Mikwe vor Ort und taucht schließlich ein in die Erklärung des rituellen Bades. Dessen Regeln sind heute wie damals immer noch dieselben. So macht der Film unmerklich einen Spagat ins Heute und auch die Gestaltung des Films vollzieht diesen Bogen. Von der reichen, mittelalterlichen jüdischen Illumination in eine heutige, zeitlose Bildwelt. Neu komponierte Harfenmelodien, inspiriert von alten jüdischen Klängen, bilden die auditive Atmosphäre. Zusätzlich werden immer wieder experimentelle Harfensounds als Basis für die Tongestaltung eingesetzt.
Resilienz gegen Desinformation
Caroline Ammer
Noch nie war die Fülle von Desinformationen so groß wie heute. Falsche Aussagen, verzerrte Kampagnen und pseudo-seriöse Berichterstattungen aus den sozialen Netzwerken gehören zu unserem Alltag. Höchst emotionale Narrative werden verfasst, um zu unterhalten, zu schockieren und langfristig das Vertrauen in seriöse Quellen und Fakten zu unterlaufen. Die so beförderte Spaltung der Gesellschaft reicht bis in die Familien hinein. In der Arbeit „Resilienz gegen Desinformation“ treffen Vater und Tochter aufeinander und unternehmen einen Versuch der Verständigung. Die Dialoge mit den zwei Standpunkten werden visuell durch Skizzen auf einer Papiertischdecke begleitet und anschließend mit Stickereien in Stoff festgehalten. Eine Videoarbeit dokumentiert den gesamten Prozess und zeigt ein Gespräch auf, wo sonst keines stattgefunden hätte. So steht das Sticken von Vater und Tochter sinnbildlich für den Auftrag, zwischenmenschlichen Spannungen entgegenzutreten, diese auszuhalten und so Resilienz auf beiden Seiten zu entwickeln.
Nach dem Feuer- Regionale Perspektiven auf das Thema der globalen Waldbrände
Hannah Gußner
In den letzten Jahren kam es auf der ganzen Welt zu extremen Waldbränden. Das Projekt „Nach dem Feuer – Regionale Perspektiven auf das Thema der globalen Waldbrände“ von Hannah Gußner umfasst fünf kurze Videos, die das Thema Waldbrände aus Sicht der besonders betroffenen Regionen Brandenburg und Chiquitania in Bolivien, wo Hannah Gußner 2017 für ein Jahr lebte, betrachtet. Erzählt werden die Perspektiven auf das Feuer in einer Mischung aus Realbild und Animation. Die Videos klären über Brandursachen und Ausmaß der Feuer auf. Dabei soll über persönliche Erzählungen von Biologinnen und regionale Vergleiche die Distanz zum Klimawandel verringert und ein persönliches Verantwortungsgefühl geschaffen werden. Um den lokalen Bezug des Projektes zu unterstreichen, sind an verschiedenen Orten in Brandenburg AR-Plakate angebracht. Werden diese mit dem Handy gescannt, erwachen sie zum Leben und spielen eine der Videosequenzen ab. mehr erfahren
Identifying Covid-19 – über die Erscheinungsform eines Phänomens
Ann-Katrin Bernhard
Mit dem Projekt „Identifying Covid-19“ gelingt es Ann-Katrin Bernhard, Studentin für Kommunikationsdesign an der FH Potsdam, SARS-CoV-2 als Wort-Bild-Marke eine einheitliche visuelle Identität zu geben. Seit Ausbruch der Pandemie zeigen die Medien das Virus in verschiedensten Formen und Farben. Identifiying Covid trägt die visuelle Kommunikation über SARS-CoV-2 zusammen, sortiert und analysiert die verschiedenen Darstellungen. Charakteristika, die Darstellungen unterscheiden und verbinden werden festgehalten. So entstand ein Katalog, der die enorme Darstellungsvielfalt des Virus darlegt und in einem „Manual zur Krise“ zusammenfasst. Abgeleitet aus dem charakteristischen und formgebenden Virionen-Stachel, entsteht schließlich ein grafisch abstrahiertes Zeichen, welches die visuellen Gemeinsamkeiten aller Virionen in ein schlichtes Markenzeichen übersetzt. Kombiniert mit dem Namen des Virus, ergibt sich schließlich eine Gestaltungssystematik. mehr erfahren
Wegeleitsystem für das Rechenzentrum Potsdam
HELLOGRAPH für FÜR e.V. – Freundliche Übernahme Rechenzentrum
Das Rechenzentrum ist ein komplexer Verwaltungsbau der Nachkriegsmoderne, der heute als Ort für Kunst und Kultur genutzt wird. Das Potsdamer Designkollektiv HELLOGRAPH hat ein modulares und formal-ästhetisches Wegeleitsystem entwickelt, das Orientierung bietet und dabei hilft, sich zielorientiert im Gebäude zu bewegen. Das Design greift dabei nicht nur Corporate Design-Elemente und Farben des Rechenzentrums auf, sondern auch dessen bauliche Bedingungen sowie dessen Zustand der Zwischennutzung. Präsente Farbigkeit, Größe und eine starke Typografie bestimmen die fünf Etagenpläne. Auf jeder Etage werden Besucherinnen und Besucher zudem mit einem übergroßen, grafisch reduzierten und farblich codierten Grundriss empfangen. Standortmarkierungen, die sich der Logik von U-Bahn-Plänen bedienen, zeigen auf jeder Etage an, welche Räume vor sowie hinter einem liegen. Das Quadrat, die Grundriss-Architektur des Hauses, bildet dabei das formgebende Element in der Gestaltung. Für das Foyer wurde eine alphabetische Übersichtstabelle aller Mieterinnen und Mieter entwickelt, welche sich mit ihrer Struktur genau auf 24 Din-A3-Bögen übertragen lässt und somit leicht mit einem Office-Drucker betreut werden kann. mehr erfahren
Leopold Mozart – Kapellmeister, Lehrer, Vater und Mann von Welt // Leopold Mozart –Späte Anerkennung und Vermächtnis
buchstabenschubser für Stadt Augsburg
Für die neue Dauerausstellung des Leopold-Mozart-Hauses in Augsburg hat das Studio buchstabenschubser zwei kurze, dichte Erklärfilme produziert, die als Prolog und Epilog die gesamte Ausstellung über den Vater von Wolfgang Amadeus Mozart rahmen. Ausgehend von Materialien wie Ölgemälden, Stichen, Stadtplänen und weiteren Zeitzeugnissen haben buchstabenschubser eine authentische historische Bildwelt des 18. Jahrhunderts von Augsburg, Salzburg und Wien erschaffen. Kleine moderne, generative Gestaltungselemente erweitern behutsam diese Welt, um der Modernität und Schaffenskraft Leopold Mozarts gerecht zu werden und für den Zuschauer von heute erlebbar zu machen.
Finde das Leben
Bureau Steffi Holz für wobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel mbH
Für die Initiative „Finde das Leben“ der wobra hat das Bureau Steffi Holz ein umfassendes Corporate Design und Webdesign entwickelt sowie die Konzeption und Art Direktion übernommen. Mit der Kampagne tritt die wobra direkt in Dialog mit Brandenburgerinnen und Brandenburgern, Rückkehrerinnen und Rückkehrern, und Zuzüglerinnen und Zuzüglern und fragt: „Welche Faktoren sind wichtig, damit eine Stadt lebenswert ist?“ Die Ergebnisse fließen in eine Wachstumsstrategie für die Stadt Brandenburg ein, die derzeit erarbeitet wird. Ziel ist es, dass Rückkehrerinnen, Rückkehrer und Zuziehende den Lebensstandort Brandenburg an der Havel (neu) entdecken, aber auch Brandenburgerinnen und Brandenburger – insbesondere junge Menschen – sollen in der Stadt gehalten werden. Die Onlineplattform findedasleben.de ist dafür der zentrale Anlaufpunkt. Eine Out of Home-Kampagne bietet weitere Berührungspunkte. Unterschiedliche Bildmotive, leuchtende Farben, eine starke Schrift, informative Texte und Grafiken sowie ein fortlaufend wachsendes Onlinemagazin mit Interviews, Blogbeiträgen und Playlisten schaffen einen leichten und emotionalen Zugang zur Stadt. mehr erfahren
Wie ein so lästiger Regen schweigen kann
jakobwerner.design
In seinem Abschlussprojekt „Wie ein so lästiger Regen schweigen kann“ an der FH Potsdam beschäftigte sich Jakob Werner mit der Frage nach der Darstellbarkeit des Holocausts im Animationsfilm und animierte einen Dokumentarfilm, basierend auf der originalen Tonbandaufnahme der Zeugenaussage Otto Dov Kulkas im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess. Mittels der Konzentration auf die Perspektive des einen Überlebenden – während des Prozesses sagten 211 Holocaust-Überlebende gegen 20 ehemalige SS-Bedienstete aus – versucht der Film das subjektive Gefühl, das Kulka während seiner Zeugenaussage durchlebte, wiederzugeben. In dem von Jakob Werner gewählten Tonbandausschnitt erzählt der israelische Historiker von einem Ereignis während des Todesmarsches von Auschwitz nach Groß-Rosen, den er als 11-jähriger antreten musste. Ein Häftling mit gebrochenem Fuß, den die Mithäftlinge versuchen mitzuschleppen, wird auf Befehl des Angeklagten Baretzki liegen gelassen und wahrscheinlich erschossen. Otto Dov Kulka beteiligte sich damit an einem Prozess, der die deutsche Bevölkerung mit ihrer Vergangenheit konfrontierte und dem Schweigen eine Stimme gab. mehr erfahren
Dieses kleine Buch ist für dich – Eine grafische Grammatik für Deutsch als Fremdsprache
Barbara Avila Vissirini
„Dieses kleine Buch ist für dich“ ist ein Grammatikbuch für Deutsch als Fremdsprache (DaF), das Grammatikthemen mittels eines visuellen Systems vorstellt. Das Konzept für das Buch hat Barbara Avila Vissirini im Rahmen ihrer Masterarbeit im Fachbereich Design an der FH Potsdam entwickelt. Das System baut auf einer Analyse der zur Verfügung stehenden visuellen Variablen und den wichtigsten grammatikalischen Merkmalen der deutschen Sprache für DaF Lernende auf. Ziel dieser visuellen Darstellung der Grammatik ist die kognitive Belastung der Lernenden zu minimieren, die Einprägsamkeit der Inhalte zu maximieren und das Erkennen von Strukturen zu unterstützen. So zeigen etwa Farben an, ob ein Substantiv maskulin, neutral oder feminin ist und ob es im Singular oder Plural steht. Schriftschnitte lenken die Aufmerksamkeit der Lernenden auf wichtige Wortteile wie den Verbstamm und Flexionen. Weitere Eigenschaften und grammatikalische Merkmale werden durch Zeichen vermittelt. Nach ihrem Abschluss hat Barbara Avila Vissirini das visuelle System weiterentwickelt und in Zusammenarbeit mit dem International Office der FH Potsdam und der Forschungsgruppe UCLAB „Dieses kleine Buch ist für dich“ geschrieben. mehr erfahren
Marlon 8Stool Wipphocker
Axel Veit
Der „Marlon 8Stool Wipphocker“ der Designmanufaktur AXEL VEIT ist eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Designer Alexander Rehn. Neben der achteckigen Form des Hockers ist sein besonderes Merkmal ein subtiler Kippwinkel, der ein leichtes Vor- und Zurückwippen erlaubt. Dadurch sitzt man beweglicher und lockerer, doch egal in welcher Position, immer in einer aufrechten Körperhaltung. Auch bleibt die Sitzposition sicher und stabil. Dank seines geringen Gewichts und der Tragschlaufe ist der Hocker sehr mobil und im privaten Zuhause, in Büros oder Hotels, Empfangsbereichen oder Ruhezonen einsetzbar. Gefertigt ist der Korpus aus Sperrholz mit Eiche furniert, die Sitzfläche ist aus Wollfilz. Der Marlon 8Stool ist eine Ergänzung zur Marlon Möbelkollektion von AXEL VEIT, deren wiederkehrendes Gestaltungselement die achteckige Form ist. mehr erfahren
The Brandenburg Hocker
Eva Mechler für Swiss Krono
einer von sechs Entwürfen aus der Eva Mechler Hocker-Kollektion #21.
Die ursprüngliche Inspiration für den Brandenburg Hocker hatte die Form eines Tieres wie der eines Pferdes. In diesem Sinne ist der Hocker als spielerisches Objekt konzipiert, für Kinder wie für Erwachsene. Personalisierung durch Holzauswahl, Farbgebung, Siebdruck, limitierte Stückzahl oder durch Bildhauerdetails geben jedem Hocker seine Individualität. Der Brandenburg Hocker wurde im Auftrag von Swiss Krono Germany in einer limitierten Auflage von 30 Stück aus deutschem Eichenholz angefertigt. Jedes Stück kommt mit einem auf handgeschöpftem Baumwollpapier gedruckten Echtheitszertifikat mit Details über Material, Herstellung und Nummerierung des Hockers. Zudem hat Eva Mechler eine maßgefertigte Kiste entwickelt, in der jeder Hocker geliefert wird. mehr erfahren
Design+Robotics – Die zukunftsweisende Synergie individualisierbarer Fertigungsprozesse
Voigt Design+Robotics
Mit seinem Unternehmen Design+Robotics möchte Produktdesigner Sebastian Voigt Gestaltung und Fertigung näher zusammenbringen und die Lücke zwischen Einzel- und Massenproduktion schließen. Dabei geht es ihm um die zunehmend wichtigere Rolle von Computational Design Strategien im Designprozess sowie darum, neue digitale Fertigungsverfahren nicht nur für den Prototypenbau nutzbar zu machen, sondern auch für die Individual- und Kleinserienfertigung. Etablierte Verfahren der individuellen Fertigung wie 3D-Druck und CNC-Fräsen können auf einen Industrieroboter übertragen und deren Potenziale gesteigert werden. Aber auch komplett neue Prozesse sowie neue Formen einer individualisierbaren Fertigung sollen mit dem Roboter erforscht und entwickelt sowie im Sinne des Hybrid Manufacturing miteinander kombinierbar werden. mehr erfahren
Ein brandenburger (Holz)Storch in Portugal SIK-Holzgestaltungs GmbH für iPlay Urban Design. SL
Für ein Shoppingcenter an der Algarve in Portugal hat die Spielgeräte Firma SIK-Holzgestaltungs GmbH aus Langenlipsdorf einen 11 Meter hohen Storch aus Robinien- und Eichenholz als multifunktionales Spielgerät mit starker Fernwirkung entwickelt. Als Vorlage diente das Logo des Shoppingcenters – ein weißer Storch auf blauem Grund. Neben dem Design- und Konstruktionsprozess war die Planung des Aufbaus vor Ort eine besondere Herausforderung. Nicht nur der Aufbau auf eine Tiefgarage, sondern auch häufig auftretende Windlasten aufgrund der Küstennähe mussten bedacht und mit eingerechnet werden. Der Vogel wurde in den Hallen von SIK-Holz in Langenlipsdorf gefertigt. Um die Passgenauigkeit zu kontrollieren, wurde er dann auf dem Außengelände mithilfe eines Krans temporär zusammengefügt. Nach der aufwendigen Vormontage wurde das riesige Spielgerät in für den Transport größtmögliche Einzelteile wieder zerlegt und mit Farbe versehen. Auf mehrere Lkw verladen konnte der Storch schließlich nach Portugal transportiert und von einem Montageteam vor Ort zusammengebaut werden. mehr erfahren
Gefäßgruppe aus Zylindergefäßen
Carolin Wachter DesignPorzellan
Die handgedrehten Zylindergefäße aus französischem Hartporzellan von Carolin Wachter sind in vielen Arbeitsschritten entstanden. Sie haben keine festgelegten Größen, sondern entstehen durch den Drehprozess variabel. Dabei ist jedes Gefäß, in dem sich Unregelmäßigkeiten durch die Masseverteilung und den Brennprozess widerspiegeln, individuell und nicht reproduzierbar. Die minimalistische Form und die Schlichtheit bringen die Gefäße als Formfamilie wieder zusammen. Die Porzellanobjekte Carolin Wachters haben streng skulpturale und konzeptuelle Formen. Die Form des Zylinders, das Spannungsfeld aus Objekt ohne eindeutige Symbolhaftigkeit und der Form als Gebrauchsgegenstand als Gefäß begleiten Carolin Wachter seit Beginn ihrer Arbeit. Neben der Objekthaftigkeit eignen sich bestimmte Proportionen für unsere Tischkultur als Obst- oder Salatschale, für Blumen oder Kerzen. Die transparente Glasur auf der Innenseite der Gefäße macht sie für einen langlebigen hygienischen Gebrauch im Alltag tauglich. Die Gefäße sind zudem spülmaschinen – und mikrowellenfest. mehr erfahren
porto Leuchtensystem
Hermann August Weizenegger und mawa design
Das Leuchtensystem „porto“ des Berliner Designers Hermann August Weizenegger, entwickelt für mawa design, ist eine hoch innovative Pendelleuchte, die sich an verschiedenste räumliche Gegebenheiten anpassen lässt. Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium CNC gefertigt. Mittels speziell entwickelter Fertigungsverfahren und neu konstruierten Werkzeugen wird die Außenhaut der Leuchte schließlich gebogen, gefaltet und gefügt. Das Faltungsverfahren ist patentiert und der gesamte Herstellungsprozess individuell auf die porto abgestimmt. Der Clou des Entwurfs ist seine Gegensätzlichkeit. Präzise Kanten stoßen auf abgerundete Ecken, archaische Scharnierformen verwandeln sich in moderne Elemente. Zentraler Charakter des Leuchtensystems ist seine Erweiterbarkeit. Dank der Verbindungsscharniere kann das System in linearen, Kreis- oder Zick Zack-Formen jeglichen räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. Die Leuchte ist pulverbeschichtet und mit moderner LED-Technik ausgestattet, die hohe Effektivität, Energieersparnis und Langlebigkeit garantiert, eine arbeitsplatzgerechte Entblendung sorgt für optimale Beleuchtung. mehr erfahren
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