Refubia – Urban Parasites

Beschreibung
Im Rahmen des Kulturland Themenjahres „Baukultur“ wurde das Projekt „Urban Parasites“ des VulkanKunstWerke e.V. gefördert. Innerhalb des Projektes sollten unter anderem mit Design-Studierenden der FH Potsdam, Objekte entwickelt werden, die urbane Räume in Brandenburg revitalisieren sollen. Grundlage des Projektes war die Verwendung eines neuen Fertigungsverfahrens, der robotergestützten großformatigen additiven Fertigung von Polymeren, um eine neue Freiheit und Skalierung in der Fertigung von Objekten zu schaffen. Da wir in der Fertigung auf neue Medien wie Robotik zurückgreifen, um dessen Potenzial für eine ökonomische und ökologische Fertigung on demand zu zeigen, wollten wir auch für den Entwurfsprozess auf ein aktuelles aber umstrittenes Medium zurückgreifen und es evaluieren. Daher haben wir für Entwicklung erster Design-Ideen auf die KI „Midjourney“ zurückgegriffen um über weitere Iterationen und Anpassungen auf eine eigene Entwurfsidee zu kommen, die sowohl über CAD modellierbar als auch durch die robotergestützte additive Fertigung herstellbar ist.

Refubia | Für das HBPG sollte ein Sitzobjekt für den Kutschstallhof entwickelt werden, welches sowohl Schatten spendet als auch vor Regen schützt, bepflanzt werden kann und Platz für mehrere Personen bietet. „Refubia“ ( von refugium – Zufluchtsort und -bia, aus der Biologie für : alle Lebewesen einschließend) wurde nach diesen Anforderungen und mit Hilfe von KI entworfen und für die robotergestützte additive Fertigung entwickelt.

Material

Als Material stehen grundsätzlich viele unterschiedliche Polymere zur Verfügung, die bereits für den Standard 3D-Druck verwendet werden. Jedoch sind viele dieser Kunststoffe nicht witterungsfest oder UV-stabil. Verwendet wird daher ein Polypropylen Kunststoff-Rezyklat aus Post-Consumer und Post-Industrial-Waste, welches mit Glasfasern verstärkt ist. Dieses Material kann auch nach mehreren Lebenszyklen wieder geschreddert, regranuliert und als neuer Rohstoff verwendet werden und zeigt so die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit von Kunststoff-Abfällen.

Fertigung

Gefertigt wird über eine Roboteranlage, die in einem Arbeitsraum von 8,0m x 3,20m x 2,50m additiv fertigen kann. Dabei können unterschiedliche Thermoplaste in Form von Industrie-Granulaten oder Reycling-Flakes mit maximal 25 kg /h verdruckt werden. Im Gegensatz zu Standard 3D-Drucken ermöglicht die Roboteranlage nicht nur die additive Fertigung von planaren, geschichteten Ebenen, sondern auch nonplaneren Schichten oder Freiformpfaden, die in allen 3 Dimensionen (X,Y,Z) synchron verfahren werden können. Das Objekt wird in 4 miteinander verschraubbaren Einzelsegmenten, mit einer doppelten Wandung von 10 mm Stärke und 2-4 mm Schichthöhe gedruckt. Vor Ort werden dann die Einzelsegmente miteinander verschraubt und das Gesamtobjekt bepflanzt. Die Umsetzung erfolgt zwischen September-Oktober 2023.

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