Tiere sprechen nicht – und vielleicht denken wir deshalb nie darüber nach, wie eine Kakerlake ihren Alltag erlebt oder wie es sich für einen Wurm anfühlt, von einem Haken durchbohrt zu werden.
Between Animals überwindet die Grenzen der Sprache und visualisiert mithilfe von Comic-Zeichnungen Perspektiven jenseits von Worten. Jede Doppelseite zeigt jeweils eine Tierart, die mit einer in der Seitenfolge vorangehenden oder nachfolgenden Lebensraum oder Gewohnheiten teilt. Menschengemachtes ist allgegenwärtig, Menschen stehen aber nicht im Zentrum. Jedes Umblättern ergibt einen Perspektivwechsel: ein Einblick in eine mehr-als-menschliche Welt.
Durch die bewusste Reduktion auf Schwarz-Weiß und den Verzicht auf Sprache entsteht eine nüchterne, zugleich eindringliche Bildsprache. Sie verweigert Romantisierung und anthropomorphe Deutung und fordert dazu auf, Tiere als eigenständige Wesen wahrzunehmen. Das Buch verbindet künstlerische Illustration mit politischem Anspruch: Es sensibilisiert für interspezifische Beziehungen und verweist auf die enge Verflechtung menschlicher und nicht-menschlicher Lebenswelten in Zeiten ökologischer Krisen.